Freitag, 30. März 2012

FDP opfert 11.000 Frauen bei Schlecker für ihr eigenes Fortbestehen

 Die Transfergesellschaft, für 11.000 von der Kündigung bedrohte Schleckermitarbeiterinnen, ist nicht zu Stande gekommen. Die Politik sah sich ausserstande eine Bürgschaft von 70 Millionen Euro für ein Bankdarlehen zu übernehmen. Sicherheiten für dieses Darlehen sind laut Insolvenzverwalter vorhanden. In den Auslandsfirmen des Anton Schlecker schlummern ca. 200 Millionen Euro, können aber nicht so schnell flüssig gemacht werden.

 Letzten Endes werden jetzt 10.000 Frauen, die zum Teil viele Jahre bei Schlecker gearbeitet haben in die Arbeitslosigkeit geschickt. Verantwortlich dafür ist die starre Haltung der FDP und hier in erster Linie die, der Finanzminister von Niedersachsen, Sachsen und Bayern, Jörg Bode, Sven Morlock und Martin Zeil, und deren Parteiorsitzenden Phillip Rösler. Diese Herren, die mit ihrer Partei am Abgrund in die Bedeutungslosigkeit stehen, handeln nach eiskaltem Kalkül.

 Natürlich hat die FDP längst ihr Ziel, drittstärkste politische Kraft in Deutschland zu werden, aufgegeben. Sie kämpft ums nackte Überleben. In dieser Situation ist es wichtig, die eigene Klientel zu pflegen: Die rücksichtslosen Aufsteiger, wie sie selbst es sind und die dünkelhaften alten Familien mit grossem Besitz, wie die, derer zu Lambsdorf, die ja schon seit Jahrzehnten die Politik der FDP bestimmen. Dafür ist den aalglatten Politprofis jedes Mittel recht, schliesslich geht es um den Selbsterhalt. 10.000 menschliche Schicksale? Kein Problem, Opfer müssen nun mal gebracht werden

 Für dieses Klientel sind Menschen nur Material, dass benötigt wird, die eigenen Taschen zu füllen, ohne grössere eigenen Anstrengungen. Die Bodes, Morlocks, Zeils und Röslers halten sich Menschen, auf die sie ansonsten mit aller Verachtung herabblicken, als Arbeitssklaven, die man, wenn man sie denn nicht mehr benötigt, einfach weg wirft.

 Diabei verstecken sie sich hinter dem Begriff der Ordnungspolitik. Nach der hohen Lehre der Neoliberalen, hat der Staat sich nicht in die Wirtschaft einzumischen. Die Wirtschaft ist allein Sache der in ihr Handelnden. Da kann denn ein Anton Schlecker, der sein Unternehmen als eingetragener Kaufmann geführt hat, ohne irgend jemanden Rechenschaft abzulegen, Milliarden verschieben, so wie es ihm gerade beliebt. Der eingetragene Kaufmann, milliardenschwer wie Schlecker, ist wie der selbstständige Toilettenwagenbesitzer keinem Aufsichtsrat verantwortlich, er braucht keine Gewinn- und Verlustrechnung offen zu legen und keine Insolvenz anzumelden. Er ist wie der ehemalige Sonnenkönig, in seiner Firma Herrscher von Gottes Gnaden.

 Solche Menschen, zum Glück eine verschwindend kleine Gruppe in der Bevölkerung sind genau die, die die FDP braucht um die 5% Hürde bei den nächsten Wahlen zu überspringen. Und bei dieser Gruppe, die für ihren eigenen Vorteil bereit ist über Leichen zu gehen, ist die Verweigerung der Bürgschaft durch die FDP sehr gut angekommen. Sie, die das Prinzip des Fressens oder gefressen werdens zu ihrem persönlichen Credo erklärt haben, erkennen sich in der FDP und ihren aalglatten Vertretern wieder und fühlen sich bestens unter ihres Gleichen aufgehoben.

 Jeder, der voller Wut nun darauf vertraut, das dieser kleine Wurmfortsatz der Parteienlandschaft für immer von der Bildfläche verschwindet, wird sich die Augen reiben, ob der fröhlichen Auferstehung der FDP, bei den nächsten Wahlen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen