Dienstag, 8. Januar 2013

Wie unsere Meinung manipuliert wird, am Beispiel des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW)

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland bestimmt:

Artikel 5
   
Aktuell
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung. 

 „Grau ist alle Theorie,“ sagt Mephisto in Goethes Faust. Der Satz könnte aber auch über einer Erläuterung des 5. Artikels unsere Grundgesetzes stehen. Natürlich kann jeder frei seine Meinung äussern, in seiner Freizeit, in der Kneipe, unter Freunden und in der Familie. Aber äussern sie einmal ihre Meinung im Betrieb. Ich meine damit nicht die übliche inhaltsleere Meckerei sondern eine fundierte sachliche Meinungsäusserung. Sie werden sehr schnell erfahren, dass es mit der Demokratie und der freien Meinungsäusserung in unserer Wirtschaft nicht weit her ist.

 Meinungsfreiheit sollte gleichzeitig auch Meinungsvielfalt bedeuten. Nun wird sicher entgegnet, das Internet sei schliesslich voller Meinungsäusserungen. Jede Seite, jeder Blog eine eigene Meinung bis hin zu abstrusen Verschwörungs- und Weltuntergangsphantasien. Aber der Artikel 5 des Grundgesetzes spricht vom Äussern und Verbreiten der eigenen Meinung. Das Verbreiten der Meinung aber ist die Crux an der Geschichte. Denn die Verbreitung von Meinung ist bei uns die Sache einer handvoll Oligarchen.

 Da sind zunächst die Familien der Pressemagnaten, Springer, Burda Bertelsmann/Mohn, Holtzbrink und so weiter, und da sind die Leute im Hintergrund, die sich Meinung kaufen und die Meinung machen lassen in ganz grossem Stil.

Martin Kannegiesser                 Photo: Metallarbeitgeberverband

 Wer würde diesem netten älteren Herrn, den man sich gut vorstellen kann, wie auf jedem seiner Oberschenkel ein kleines Enkelchen sitzt, denen er mit viel Liebe eine herzige Geschichte vorliest, dass er einer der grössten Meinungsmanipulateure in der Geschicht der Bundesrepublikwar und ist? Martin Kannegiesser, Eigentümer eines mittelständigen Maschinenbauunternehmens in der ostwestfälischen Kleinstadt Vlotho. Vom September 2000 bis zum September letzten Jahres war er Vorsitzender des deutschen Metallarbeitgeberverbandes und ist seitdem dessen Ehrenpräsident.

 Der Metallaarbeitgeberverband ist Eigentümer des „Institut der deutschen Wirtschaft“ (IW) zu Köln. Diesees Institut fimiert offiziel als Wirtschaftsforschungsinstitut und wird in Presse und im Fernsehen auch gern als ein solches verkauft, wenn es darum geht, Veröffentlichungen des IW einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben.

 Päsident des IW ist Prof. Dr. Michael Hüther, gern gesehener Gast in allen Talkshowstudios und
  • Mitglied in einigen Neoliberalen Vereinigungen wie dem Verein für Socialpolitik, 
  • Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Wirtschaftsrat der CDU, 
  • Mitglied des Aktionsrat Marktwirtschaft, Beirat der Walter-Raymond-Stiftung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), 
  • Beirat der Herbert Giersch Stiftung, Wissenschaftlicher Beirat der Deutschen Stiftung Eigentum, 
  • Offizieller Berater der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, 
  • Beirat des Forschungszentrums internationale und interdisziplinäre Theologie, 
  • Kurator der Friedrich und Isabel Vogel Stiftung (Aus- und Weiterbildung von Journalisten, in diesem Zusammenhang besonders interessant) und 
  • Mitglied des Vorstands der Atlantikbrücke.
 Auf der Internetseite des IW finden sich unter anderem Projekte zur Indoktrination von Kindern und Jugendlichen. Unter dem Titel „Junior, Schüler erleben Wirtschaft“ sollen Schüler „für ein Jahr ein eigenes Schülerunternehmen gründen und "Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Eigenverantwortung und Selbstständigkeit zu erwerben.“

Aufgabe des Projektes „SCHULEWIRTSCHAFT“, das zusammen mit den Deutschen Arbeitgeberverbänden betrieben wird, soll es sein, „die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft zu fördern und Lehrer der verschiedensten Fachrichtungen fortzubilden.“ Eine Manipulation der Lehrkräfte, um bereits den Jüngsten unserer Gesellschaft die Sichtweise der Unternehmer auf die Welt einzutrichtern.

 Bei dem Projekt „FIT FÜR DIE WIRTSCHAFT“ in Zusammenarbeit mit der Targobank, wird „modulares Unterrichtskonzept für Schüler der 8. und 9. Klasse, präsentiert von Mitarbeitern der TARGOBANK – in Zusammenarbeit mit dem Lehrer ihrer Klasse.“ Interessenvertreter der gierigen Finanzwelt werden auf junge Menschen losgelassen, die sich mitten in ihrer Findungsphase befinden und von den smarten Jungs und Mädeln aus der Schlangengrube der Banken geblendet.

 Wissenschaftlich gibt sich das „Roman Herzog Institut“. Ehrenvorsitzender ist der Mann der berühmten „Ruck-Rede“, Altbundespräsident Roman Herzog,
  • Mitglied des Kuratoriums der „Friedrich August von Hayek Stiftung“, 
  • Mitglied des Kuratoriums „Centrum für Europäische Politik, 
  • Vorsitzender des Konventkreises „Konvent für Deutschland“.
Vorsitzender des Instituts ist Edelbrillenproduzent Randolf Rodenstock,
  • Mitglied des Präsidiums des Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI 
  • Mitglied des Präsidiums der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)
  • Präsident des Verbandes der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie (VBM),
  •  Vizepräsident von Gesamtmetall,
  • Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw),
  • Präsident des Bayerischen Unternehmensverband der Metall- und Elektroindustrie (bayme vbm),
  • Vorstand des Aktionsrat Marktwirtschaft,
  • Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftun.
 Sein Stellvertreter Hartmut Geldmacher, ist ein Gewerkschaftsfunktionär, und von Verdi auf den Posten des Arbeitsdirektors und Vorstandsmitglieds der Eon Energie AG gesetzt und nach seinem Ausscheiden dort, Vorsitzender des Aufsichtsrats der „Rhein-Main-Donau AG“.

 Den Hauptgeschäftsführer gibt Bertram Brossardt, der ebenfalls Hauptgeschäftsführer folgender Verbände ist:
  • vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschafte. V.
  • vbm - Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V.
  • bayme - Bayerischer Unternehmerverband Metall und Elektro e. V.
 Der Verband der bayerischen Metall und Elektro-Industrie ist als eifriger Spender in die Kassen der CSU und FDP bekannt. Allein im letzten Jahr gingen Spenden von 320.000 Euro an die CSU und 80.000 Euro an die FDP.

 Unter der Devise des Instituts
 "Wir bringen namhafte Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammen, um mit ihnen über die besten Lösungen und Perspektiven für Deutschland zu streiten. Die Ergebnisse unserer Aktivitäten machen wir einer breiten Öffentlichkeit zugänglich",
 produziert das Institut ein Konglomerat von Schriften mit neoliberalem Inhalt. Darunter sowohlklingende Titel wie:

Zum Glück wachsen, Sieben Weisheiten zu Wachstum,
Wohlstand und Wohlbefinden Vertrauen in die Moderne
Wirtschaftswachstum und gute Entwicklung, Was ist dran an der Wachstumskritik?
Was ist dran an der Globalisierungskritik


 Das Flaggschiff in der Meinungsmanipulationsflotte des Herrn Kannegiesser aber ist die „INITIATIVE NEUE SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT (INSM)".  Die INSM wurde von der Agentur Scholz & Friends 1999 konzipiert und bis 2010 betreut. Seit 2010 verwaltet  die Agentur Serviceplan Public Opinion den stattlichen Etat von jährlich 8,32 Millionen Euro.

 Die Agentur Serviceplan Public Opinion mit Stammsitz München ist in Berlin bestens vernetzt. Ihr Haus der Kommunikation liegt mitten im Regierungsviertel. Der Beratungsgeschäftsführer Jörg Ihlau war von 1991 bis 1996 Pressesprecher des damaligen Bundesbauministeriums und somit den beiden Ministern Irmgard Schwaetzer von der FDP und Klaus Töpfer von der CDU direkt unterstellt.

 So nimmt es denn auch nicht Wunder das die Serviceplan auch den Werbeetat für das Ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, wie das gute alte Bundesbauministerium heute heisst, verwaltet. Weiter zählen zu den Kunden das
  • Bundesministerium des Inneren, 
  • der Deutsche Bundestag, 
  • die Bundesagentur für Arbeit, 
  • die Deutsche Rentenversicherung, 
  • ARD und ZDF, 
  • die Deutsche Bahn, 
  • die Minijobcentrale und 
  • der Deutsche Anwaltsverein.

 Die INSM verfügt über beste Beziehungen zur Politik und zur Presse. Sie ist das mediale Sturmgeschütz des Neoliberalismus. Auch wenn der Ruf der Initiative schon einmal einen besseren Klang hatte. Die aktuellen Kampagnen haben die Themen Energiewende, Wachstum 2012, Projekt Vollbeschäftigung, Besser Sparen und Sechzehn Prozent auf alles, in der die InSM zur Vereinheitlichung des Mehrwertsteuersatzes auf 16 % plädiert. Allein daraus ist zu erkennen, welchen Eifluss die Initiative auf die Politik hat. Ist doch in dem bekanntgewordenen Projektpapier des Finanzministeriums zur Sanierung des Bundeshaushaltes der zentrale Punkt die Anhebung des Mehrwertsteuersatzes, von derzeit 7 %, auf Dinge des täglichen Bedarfs. Durch diesen Plan verbilligen sich Luxusgüter wie Sportwagen Diamanten und Pelzmäntel um drei Prozent während sich die Lebensmittel um neun Prozent verteuern.

 Die Energiewende würde die INSM gerne durch den Ersatz des weltweit anerkannten und zigfach kopierten deutschen  "Erneuerbare Energien Gesetz" (EEG) durch ein "Wettbewerbsmodell für Erneuerbare Energien" (WEE) aushebeln. Zu diesem Punkt hat die Initiative Unterschriften r einen offenen Brief an die Bundeskanzlerin gesammelt. Über die Anzahl der gesammelten Unterschriften schweigt die Initiative sich allerdings aus.

Die Kampagne "Wachstun 2012" startet unter dem schwachsinnigen Motto:
"Nachhaltig wachsen. Besser leben. Wachstum kann das Klima retten. Wachstum kann Blinde sehend machen. Mit Wachstum ist vieles möglich. "Nachhaltig wachsen. Besser leben."

 Im Projekt "Vollbeschäftigung" wird das ganze Mantra der neoliberalen Heilslehre heruntergebetet, vor allen Dingen aber Arbeitskosten senken, sprich Löhne noch weiter runter.

 "Das süße Staatsleben auf Pump geht vorbei", postuliert die INSM unter dem Thema "Besser Sparen".

   Alle diese "Projekte" versucht die INSM mit einem riesigen Aufwand in das öffentliche Bewusstsein zu drängen. Es werden Spots gesendet, Anzeigen gestaltet und die Redaktionen der Zeitungen werden mit fertig formulierten Pressetexten und Bildern in höchster Auflösung versorgt.

 Geleitet wird die INSM durch den Geschäftsführer Hubertus Pellengahr, der bis 2009, elf Jahre Sprecher des Einzelhandelsverbandes war. Außerdem ist Pellengahr Policy Fellow des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit, einem von der Post unterhaltenem think tank. Ehrenamtlich begleitet wird die INSM von den sogenannten Kuratoren und Botschaftern. Hauptsächlich Letztere verbreiten
 "die Botschaft der Sozialen Marktwirtschaft. Unter dem Leitgedanken "Chancen für alle" setzen sie sich für einen breiteren Zugang zu Bildung, leichtere Einstiegschancen in den Arbeitsmarkt, einen soliden Staatshaushalt und den Abbau von Bürokratie ein".

 Die Liste der Kuratoren und Botschafter liest sich wie das "Who is Who" des Neoliberalismus. Vorsitzender des Kuratoriums ist Wolfgang Clement,
  • Ministerpräsident des Landes NRW
  • Superminister für Wirtschaft und Arbeit unter Kanzler Schröder
  • Aufsichtsratsmitglied RWE Power
  • Aufsichtsratsmitglied Landau Media AG
  • Aufsichtsratsmitglied Dussmann Gruppe
  • Aufsichtsratsmitglied DuMont Schauberg, Zeitungsverlag
  • Aufsichtsratsmitglied Adecco Institut, Leiharbeit
  • Aufsichtsratsmitglied Versatel AG
  • Aufsichtsratsmitglied Energy Consulting russisches Beratungsunternehmen
  • Aufsichtsratmitglied Berger, Lahnstein, Middelhoff und Partner LLP, Investmentgesellschaft
  • Aufsichtsrat, Stellvertretender Vorsitzender, Daldrup & Söhne AG
  • Mitglied des Beirats Wolters Kluwer, Informationsdienstleister
  • Mitglied Konvent für Deutschland des ehem. Bundespräsidenten Herzog
 Zweiter Kurator ist der Ehrenpräsidet des IW, Martin Kannegiesser.

Unter den 25 Botschaftern verdienen besondere Beachtung: Dr. Hans D. Barbier,
  • Kolumnist der Frankfurter Allgemeinen
  • Vorsitzender der Ludwig-Erhardd-Stiftung
  • Kuratorium der Friedrich-Naumann-Stiftung
  • Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft
  • Kuratorium Liberales Netzwerk
  • Publizistikpreis der Friedrich August von Hayek Stiftung
Prof. Dr. Arnulf Baring,
  • Unterstützer Friedrich-Nauman-Stiftung
  • Unterstützer Konrad-Adenauer-Stiftung
  • Atlantische Initiative
  • Zentrum gegen Vertreibungen
  • Liberales Netzwerk
  • Kuratorium Friedrich August von Hayek Gesellschaft e. V.
Prof. Dr. h. c. Roland Berger,
  • Aufsichtsratvorsitz Roland Berger Consultant
  • Aufsichtsrat Fresenius, Kliniken
  • Stiftungsrat Stiftung für Verhalten  und Umwelt, Lobbyorganisation der Tabakindustrie
  • Chairman International Advisory Board Blackstone Group, Kapitalinvestor, Hedgefond
  • Rotary Club München-Harlaching
  • Honorarkonsul für Finnland
Prof. Dr. Jürgen B. Donges,
  • Direktor des Instituts für Wirtschaftspolitik i.R., Universität zu Köln
  • ehem. Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (dieWirtschaftsweisen)
  • Kronberger Kreis
  • Beirat der Stiftung Marktwirtschaft
  • Mitglied Walter Eucken Institut
  • Ludwig Erhard Preis für Wirtschaftsjournalismus
  • Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft
  • Mitherausgeber der "Zeitschrift für Wirtschaftspolitik" des Instituts für Wirtschaftspolitik
Prof Dr. Johann Eekhoff,
  • ehem. Staatssekretär Bundeswirtschaftsministerium
  • Direktor des Instituts für Wirtschaftspolitik i.R., Universität zu Köln
  • Stiftung Marktwirtschaft
  • Mitglied Ludwig-Erhard-Stiftung
  • Wirtschaftsrat der CDU
  • Kronberger Kreis
Florian Gerster,
  • EX-Chef Bundesagentur für Arbeit
  • Mitglied des Aufsichtsrats der JOB AG Personaldienstleistungen AG und des Gebäudedienstleisters AVECO Holding AG
  • Mitglied des Aufsichtsrats der GAGFAH Immobilien-Management GmbH Essen
  • Policy Fellow des Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA)
  • Mitglied des Kuratoriums und des Managerkreises der Friedrich-Ebert-Stiftung
  • Mitglied des Vorstands der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)
Michael Hüther, siehe oben

DR. Eberhard von Koerber,
  • Präsident Verwaltungsrat Eberhard von Koerber AG, Zürich
  • Präsident Club of Rome
  • Schirmherr Züricher Kamingespräche
Oswald Metzger,
  • Fellow Bertelsmannstiftung bis 2005
  • Distinguished Fellow Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
  • Mitglied Ludwig-Erhard-Stiftung
  • Mitglied Konvent für Deutschland
Dr. Arend Oetker,
  • Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft
  • Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e. V.
  • Präsidiumsmitglied der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
  • Präsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik
  • Kuratoriumsmitglied und Stellvertretender Vorsitzender Fritz Thyssen Stiftung
  • Mitglied und ehem. Vorsitzender Atlantikbrücke
  • Trilaterale Kommission
  • Preis Soziale Marktwirtschaft der Konrad-Adenauer-Stiftung
  • Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
  • Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.
  • Kuratoriumsmitglied Fritz Thyssen-Stiftung
  • Max-Planck-Gesellschaft
Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué,
  • Mitglied der FDP
  • ehem. Finanzminister Sachsen-Anhalt
  • VorstandsvorsitzenderHerbert-Giersch-Stiftung
  • Verein für Socialpolitik
  • Konvent für Deutschland
  • Friedrich August von Hayek Gesellschaft
  • Atlantikbrücke
  • Gesellschaft für Deutschlandforschung
  • Deutsch Gesellschaft e. V.
  • Mitglied des Beirats der Bucerius Law School
  • Stellv. Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH)
Prof. Dr. Rolf Peffekoven,
  • Professor an der Universität Kiel Direktor des Instituts für Finanzwissenschaft
  • Professor an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen
  • Mitglied der CDU
Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen,
  • Aufsichtsrat der ERGO Versicherungsgruppe
  • Wissenschaftlicher Berater für die Victoria Versicherung AG
  • Mitglied des Vorstands der Stiftung Marktwirtschaft
  • Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen
  • Aufsichtsrat Volksbank Freiburg
  • Berater Europäische Kommission, Generaldirektorat für Wirtschaft und Finanzen
  • Berater Sozialministerium Baden-Württemberg
  • Berater Sozial-, Arbeits- und Gesundheitsministerium Nordrhein-Westfalen
  • Wissenschaftlicher Beirat des Wirtschaftsrats der CDU
  • Beirat der Walter-Raymond-Stiftung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)
  • Mitglied Rürup-Kommission 2002-2003
  • Aufsichtsrat der Augustinum gGmbH
  • Forschungszentrum Generationenverträge-Institut an der Uni Freiburg, wird finanziert von Versicherungsgesellschaften PKV Verband der privaten Krankenversicherung, HDI-Gerling, Pensionsmanagement AG, Union Asset Management Holding AG), Augustinum gGmbH, bbg Betriebsberatung GmbH (Partner für erfolgreiche Kontake in der Finanz- und Versicherungswirtschaft), Süddeutsche Krankenversicherung a.G
Prof. Dr. Thomas Straubhaar,
  • Hamburgisches WeltWirtschaftsinstitut
  • Friedrich-Naumann-Stiftung,  Liberales Institut, beide FDP nah
  • Mitglied des Beirats Berlin Manhattan Institut
  • Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Wirtschaftsrates der CDU
  • Mitglied des Vorstands Wilhelm-Röpke-Institut
  • Roman-Herzog-Institut
  • Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA)
  • Verein Pro Bürgergeld: Mitinitiator
  • Vorsitzender Körber-Stiftung
  • Stiftungsrat Edmund Sievers-Stiftung
  • Initiator des Hamburger Appell
Prof. Dr. h. c. mult. Nikolaus Schweickart,
  • Vorstandsvorsitzender Altana AG
  • Vorsitzender Herbert-Quandt-Stiftung
  • Präsidium des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft
  • Vorsitzender Kuratorium der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung WHU,Koblenz/Vallendar
  • Stellvertretender Bundesvorsitzender des Wirtschaftsrates der CDU
Prof. Dr. h. c. Lothar Späth,
  • ehem. Ministerpräsident Baden-Württemberg
  • Vorstandsvorsitzender Aktiengesellschaft Jenoptik AG
  • Vorsitzender der Geschäftsführung der Investmentbank Merrill Lynch für Deutschland und Österreich
  • Aufsichtsratsvorsitzender der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck 2006 - 2007
  • Aufsichtsratsvorsitzender der J&M Management Consulting AG
  • Mittelstandspreis Verlagsgruppe markt intern
Prof. Dr. Hans Tietmeyer,
  • Präsident der Deutschen Bundesbank 1993 - 1998
  • Mitglied des Kuratoriums der Konrad-Adenauer-Stiftung
  • Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung
  • Mitglied des Kuratoriums der Friedrich August von Hayek Stiftung
  • Kuratorien der Stiftung Ordnungspolitik Centrum für Europäische Politik
  • Aufsichtsrat der DWS-Investment
  • Board der Depfa-Bank, Dublin, Teil der HRE Group
  • Beirat von Moody's Investor Service.

 Das Institut der Deutschen Wirtschaft hat vier Tochterfirmen:

 "IW AKADEMIE",
 "IW CONSULT",
 "IW JUNIOR" und
 "IW MEDIEN"

 Die "IW AKADEMIE" veranstaltet einmal pro Monat ein Wochenendseminar, wie es heisst "für Spitzenkräfte aus der Wirtschaft" von Freitagmorgen 9.30 Uhr bis Samstagmittag 14.00 Uhr. Immer das gleiche Programm. Dabei beträgt die reine Zeit der Information vier mal eineinhalb Stunden Vorträge und einmaal eineinhalb Stunden Workshop. Also zusammen siebeneinhalb Stunden von insgesamt dreizehn Stunden. Dafür müssen die Teilnehmer dann je 1.500 Euro Netto zahlen. Bei 20 Teilnehmern sind das immhin 30.000 Euro Zubrot für das Institut der deutschen Wirtschaft. Das Ganze ist wohl eher eine Spendensammelstelle. Das IW bekommt Geld in die Kassen und die Unternehmen, die ihre Mitarbeiter zum "Seminar" schicken, können die Kosten als Betriebsausgaben steuerlich geltend machen.


 Schaut man sich die Referenzen der "IW CONSULT" an, so fällt der hohe Anteil öffentlicher Auftraggeber auf. Er zeigt die enge Verflechtung des IW mit den politischen Entscheidungsträgern auf. Kunden der "IW CONSULT" sind unter anderm:
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
  • Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)
  • Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) 
  • Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
  • Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
  • Landesbank Baden-Württemberg (LBBW)
  • European Commission Enterprise and Industry – PRO INNO EUROPE®
  • Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Staatskanzlei des Saarlandes 
Beratungen der Ministerien und ihrer Entscheidungsträger durch das Institut der Deutschen Wirtschaft geben natürlich keine objektiven Sachlagen wieder und beraten natürlich nur in Richtung der Unternehmerinteressen. So werden letztendlich dann natürlich auch Entscheidungen für die Arbeitgeber und gegen die Interessen der Arbeitnehmer gefällt.
 Welche Bedeutung das IW der frühen Indoktrination der Jugendlichen beimisst, erkennt man schon an der hohen Anzahl der Mitarbeiter der Tochterfirma "IW JUNIOR". Siebzehn Männer und Frauen kümmern sich bundesweit darum, dass die neoliberale Sichtweise an den Schulen schon ab dem siebten Schuljahr verbreitet wird. Dabei werden weniger Zusammenhänge der Wirtschaft erklärt und dadurch eine eigene Meinungsfindung der Jugendlichen gefördert, als vielmehr "das unternehmerische Denken und Handeln unterstützt, der Existenzgründungsgedanken gestärkt" und "das Verständnis für die soziale Marktwirtschaft ausgebaut". Schulen, die sich auf eine Zusammenarbeit mit dem IW einlassen, werden finanziell und durch sogenanntes "Unterrichtsmaterial" unterstützt.
Die Jugendlichen werden durch Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Erarbeitung einer Geschäftsidee und ihrer Umsetzung in ein Schülerunternehmen mit Workshops, Juniormessen und Landes- und Bundeswettbewerben geködert.

Die "IW MEDIEN" befasst sich neben der Konzeption von Firmen- und Mitarbeiterzeitungen, Geschäftsberichten und Imagebroschüren hauptsächlich mit der Beeinflussung von "Multiplikatoren". Dafür gibt sie im wöchentlichen Rythmus den "Infodienst iwd" heraus. Das Blatt erscheint in einer Auflage von 40.000 Stück und kann auch aus dem Internet heruntergeladen werden. In dem achtseitigen Blättchen werden Themen aus der Wirtschaft, aber auch aus der Politik, soweit sie die Wirtschaft berühren, mit professionellen Texten und Grafiken so aufbereitet, dass sie von den Presseorganen 1 zu 1 übernommen werden können. Zu Zeiten ausgedünnter Redaktionen ein gern angenommener Dienst. Die "IW MEDIEN" schreibt selbst dazu:
 "Zielgruppe sind insbesondere Multiplikatoren in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Entsprechend dem Institutsauftrag vertritt der iwd eine klare marktwirtschaftliche Position und trägt zu einem besseren Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge bei".

 Abschliessend kann festgestellt werden: Das Institut der deutschen Wirtschaft hat sich mit einem gewaltigen finanziellen Aufwand im Laufe der Zeit einen Apparat geschaffen, der nicht an einer objektiven Berichterstattung interessiert ist, sondern auf die Manipulation der öffenztlichen und der veröffentlichten Meinung ausgerichtet ist. Dabei ist er so dominant, dass fast alle Medien kritiklos auf die Verlautbarungen aus dem Haus des IW zurückgreifen.

 Selbst die Öffentlich-Rechtlichen Sender der ARD veröffentlichen immer wieder Zahlen, "Fakten" und Meinungen des IW ohne über die Interessenverstrickungen des Instituts aufzuklären. So entsteht in der Bevölkerung allmählich der Eindruck einer alternativlosen Sicht auf die Wirtschaft, aus dem Blickwinkel der Unternehmen.

 Lohnsteigerungen, Steuererhöhungen, Staatsverschuldung, Bürokratie, alles Teufelswerk ohne auch nur ansatzweise untersucht zu werden. Dagegen steht das Bild des Unternehmers, der verantwortungsvoll wirtschaftet, immer die größere Sachkenntnis besitzt und durch dessen weise Entscheidungen es uns letztlich allen besser geht.


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