Freitag, 24. November 2017

ARD "faktenfinder": Faktenfreie Propagandaschleuder und Medieninstrument der Herrschenden

"faktenfinder" nennt die Tagesschau ihr Internetportal, das parallel zu den Seiten "Tagesschau.de" und "blog.tagesschau.de" das neueste Kind von ARD-Aktuell ist. Der Name lässt vermuten, dass es hier im Gegensatz zu "blog.tagesschau.de", der sich eher mit den Internas von ARD-Aktuell befasst, quasi eine Eigenbetrachtung ist, und "Tagesschau.de", die ein Teil von "ARD.de" ist und im Prinzip lediglich die Beiträge, die bereits im Fernsehen gelaufen sind noch einmal für die Internet-User zur Verfügung stellt, hier die Redaktion, losgelöst von der Tagesaktualität, neue, bisher unbekannte Fakten zu Themen von öffentlichem Interessse zur Verfügung stellt. Ohne Wertung und Kommentierung einfach nur die blanken Fakten, übersichtlich geordnet und dargestellt, um es dem User zu ermöglichen, sich seine eigene Meinung zu bilden ohne dabei von der Meinung eines Redakteurs beeinflußt zu werden.

 Aber schon der Kopf der Seite läßt erste Zweifel aufkommen, ob es der ARD mit wertfreier Darstellung von Fakten wirklich ernst ist. Links befindet sich das Logo der Tagesschau, die Weltkugel mit einer 1 in einem Kreis und dem Schriftzug "Tagesschau" und rechts der wesentlich größere Schriftzug "Faktenfinder".


 Merkwürdig, das aus den Worten Fakten und Finder zusammengesetzte Substantiv, hat durch die Typographie zwei unterschiedliche Gewichtungen bekommen. Während der entscheidende Teil des Wortes Faktenfinder, die Fakten in Normalschrift daherkommen, ist der zweite Teil des  Wortes, die in diesem Zusammenhang eher zweitrangigen "Finder" in Fettschrift gesetzt und verändert damit die Gewichtung zu seinen Gunsten. Die Finder scheinen wichtiger, als die von ihnen gelieferten Fakten.

 Böse Zungen könnten behaupten, dass uns die Redaktion von ARD-Aktuell mit dem Ausbund an Selbstgerechtigkeit, Dr. Kai Gniffke an der Spitze, ungewollt einen Einblick in ihre Psyche gibt. Sind nicht sie es, die Journalisten, die doch letzten Endes irgendwie über dem Ganzen stehen, über Politikern, Wirtschaftsbossen, Gewerkschaftern und natürlich und vor allem über dem normalen Pöbel, der Tag für Tag millionenfach das ansieht und das glaubt, was Dr. Gniffke und seine Crew über den Bildschirm flimmern lässt?

Allmachtphantasien greifen Platz: Für diese Menschen ist schliesslich nicht das, was real passiert die Wirklichkeit, sondern die Nachrichten, Filme und die Wahrheiten der Kommentare, die ihnen jeden Tag um 20:00 in ihren Wohnzimmern als Realität verkauft werden. Sie die Macher dieser "Realität" befinden sich in der Tat in einer gottähnlichen Situation. Niemanden Rechenschaft schuldig, auch wenn sie dies lautstark und wortreich bestreiten werden, finanziell bestens versorgt, ihren Vorgängern  weit überlegen, was ihre Möglichkeiten der Information betrifft. Mussten sich die Reporter des letzten Jahrhunderts noch die Hacken ihrer Schuhe schief laufen, um die Fakten für ihre Artikel zusammenzuklauben, so sitzen sie in einem geheizten Büro auf einem komfortablen Bürostuhl und sortieren die Eingänge der Presseagenturen. Und dabei reduziert sich dann sehr schnell alles auf ein einziges Auswahlkriterium: Wer bezahlt meine Brötchen, meine Wohnung, meinen Sportwagen, den SUV meiner Frau und die teure Ausbildung meiner Kinder und wie lange muss ich noch durchhalten bis zur Pensionierung?

 Mit der Antwort auf diese Frage ist der Schreiber oder Fernsehmacher bestens für seinen Beruf gewappnet. Führt er sich dieses Faktum täglich vor Augen, so kann er sich auf ein entspanntes Berufsleben freuen. Da alle anderen seiner Zunft mit der gleichen Antwort auf die gleiche Frage ausgestattet sind, herrscht allgemeiner Konsens. Die Gefahr der Schludrigkeit, derAhnungslosigkeit oder gar der Lüge bezichtigt zu werden ist gleich null.

 Wenn dann aber das dumme, dumme Volk wach wird und laut Lüge ruft, dann fällt die gesamte Journaille mit aller ihrer medialen Macht über die Kritiker her und stigmatisiert sie: Verschwörungstheoretiker, Aluhelm-Träger, Antisemit, Israelhasser, Antiamerikaner und ein jeder ohne Ausnahme ist ein Rechtspopulist, ganz egal wo er wirklich politisch seine Heimat hat.

 Zurück zum ARD-Faktenfinder: Schon die Startseite macht überdeutlich, dass es den Machern der Seite höchstens zweitrangig um Fakten als vielmehr um Meinung, um ihre eigene Meinung geht, die sie zudem noch scheinbar für sakrosankt halten.




 Anhand der Titelseite, hier ein Screenshot vom 07. November, kann man unschwer ausmachen, um was es den Machern der Seite geht. Allein vier Beiträge befassen sich mit den angeblichen Wahlmanipulationen der US-Präsidentschaftswahl durch Russland. Zwei weitere Beiträge setzen sich ebenfalls ktitisch mit Russland auseinander und zwei mit Fakenews bzw. Propaganda im Netz, wobei  sich auch die Beiträge über die Beeinflussung der US-Präsidentenwahl durch Russland kritisch mit den Neuen Medien befassen.

 Harte, belastbare Fakten sind jedoch in fast allen Beiträgen kaum zu finden. Stattdessen wird auf Untersuchungen hingewiesen ohne darauf zu verlinken. So wird in dem Beitrag "Facebook macht noch keinen Kanzler" von einem "zweijährigen Forschungsprojekt" der Münchner Hochschule für Politik berichtet. Titel oder gar ein Link auf den Abschlussbericht des Forschungsprojekts - Fehlanzeige. Stattdessen wird der Forschungsleiter Prof. Simon Hegelich mehrfach wörtlich zitiert, wild gemixt mit Zutaten in indirekter Rede, die sich teilweise in völlig haltlosen Spekulationen verlieren:
"Dabei kämen im Internet Techniken zum Einsatz, die eigentlich im militärischen Bereich oder von Geheimdiensten entwickelt wurden.(Wechsel zur wörtliche Rede) ‚Es ging in den USA gar nicht darum, Trump zu unterstützen, sondern darum, die Polarisierung der Gesellschaft voranzutreiben.‘(Wieder zurück zur indirekten Rede)
Dass die in Deutschland von Rechtsaußen gestartete ‚Merkel muss weg‘-Kampagne nicht den beabsichtigten Effekt hatte, sei demnach keine Gewähr für die Zukunft. Schon in vier Jahren - bis zum nächsten Wahltermin - könne der durch die sozialen Medien vorangetriebene ‚Strukturwandel der Öffentlichkeit‘, so Hegelichs Diagnose, die Gesellschaft völlig verändert haben."
 Von Fakten nicht der Hauch einer Spur. Was die "faktenfinder", hier in verständliches Deutsch übersetzt sagen, ist:  Der ganze Quatsch, den uns die Amis erzählt haben von Eingriff in die Präsidentschaftswahlen zugunsten Donald Trumps ist ausgemachter bull-shit. Die Russen wollten vielmehr in den USA eine total polarisierte Gesellschaft, Schwarz gegen Weiß, Reich gegen Arm, Republikaner gegen Demokraten, Nordstaaten gegen Südstaaten, aus der täglich von Gewalttaten berichtet wird, polarisieren. Kurz: Eulen nach Athen tragen oder Kühlschränke an den Nordpol verkaufen.

 So, als sei das nicht bereits tägliche Wirklichkeit. In den USA sitzten von je 1.000 Einwohnern statistisch 7,41 in Haft. Zum Vergleich: In Deutschland kommen auf 1.000 Einwohner 0,97 Inhaftierte. Die Mordrate der USA liegt bei 3,8 je 1.000 Einwohnern und ist damit auf etwa gleichem Niveau mit etwa Mosambik (3,7) oder Osttimor (3,6). In Deutschland liegt die Mordrate bei 0,7, in Frankreich bei 1,2, im angeblich von der Mafia beherrschten Italien bei 0,8 und in Großbritannien bei 1,0.

 Am 23. Juli 2016 veröffentlichte "Die Zeit" auf ihrem Online-Portal "Zeit Online" einen Artikel der US-Wissenschaftlerin Dr. Tatjana Meschede der eindringlich von der "Polarisierung der Gesellschaft" in den USA berichtet. Mit den Worten:
"Reiche Weiße, arme Schwarze",
beschreibt der Titel nur die halbe Wahrheit über den Zustand der Gesellschaft in den USA. Es ist nicht nur der ökonomische Unterschied, der die Menschen trennt:
"Bis heute ist Rassendiskriminierung auf dem Wohnungs- und dem Arbeitsmarkt, Fahndung nach rassischen Merkmalen, hohe Inhaftierungsraten von Schwarzen und Armut von Schwarzen Teil der Gesellschaft",
gibt Meschede die Entwicklung, oder besser Nicht-Entwicklung in den letzten 50 Jahren nach den großen Rassenunruhen in den späten 60er Jahren wieder.

 Meschede macht eine zutiefst gespaltene Gesellschaft in den USA aus. Von Menschen, die nur noch sehr wenig miteinander zu tun haben:
"Die anhaltende Polizeigewalt gegen Schwarze ist eng verbunden mit ökonomischen Unterschieden zwischen den Rassen. Diese setzen sich in einem anscheinend selbsterhaltenden Zyklus fort, der zwei getrennte US-amerikanische Lebenswirklichkeiten schafft: die der überwiegend weißen Bevölkerungsgruppe und die der Menschen anderer Hautfarben."
Unterschiedliche Lebenswirklichkeiten, die sich seit Jahrzehnten verfestigen:
"Die Arbeitslosenquote von Schwarzen ist seit Jahrzehnten doppelt so hoch, ungeachtet der erreichten Ausbildung. Der Anteil von High-School- und College-Abschlüssen unter Schwarzen ist wesentlich geringer",
schreibt Meschede. Eine geteilte Gesellschaft, die sich nicht zuletzt in der unterschiedlichen Lebenserwartung ausdrückt. Am 9. Dezember 2015 schreibt der Nobelpreisträger Josef Stieglitz in der  schweizer "Handelszeitung":
"Laut einer 2014 veröffentlichten Untersuchung liegt die Lebenserwartung schwarzer Amerikaner bei Frauen rund vier Jahre und bei Männern über fünf Jahre unter der von Weissen. Nur ist diese Diskrepanz wohl kaum bloss das unschuldige Ergebnis einer heterogeneren Gesellschaft. Sie ist ein Symptom für die Schande Amerikas: eine allgegenwärtige Diskriminierung der schwarzen Amerikaner, die sich in einem mittleren Haushaltseinkommen widerspiegelt, das nicht einmal 60 Prozent von dem weisser Haushalte beträgt."
 Angesichts dieser Tatsachen, davon zu sprechen Russland habe mit dem Kauf von Werbung in den sozialen Netzwerken in einem Umfang von 100.000 Dollar den Zweck verfolgt in den USA Unfrieden zu stiften und die "Polarisierung der Gesellschaft voranzutreiben" entbehrt nicht einer gewissen Lächerlichkeit. Ebenso wie die düstere Prophezeiung wenn denn der Sturz Merkels dieses Mal nicht stattgefunden habe, dann könne dieses in vier Jahren ganz anders aussehen.

  Klingt ein wenig wie die Prophezeiungen des Weltuntergangs durch diverse Sekten. Wenn sich die Anhänger wieder einmal umsonst auf dem nächst höherem Berg versammelt haben, um von der göttlichen Wolke abgeholt zu werden, dann legen die Sektenführer den nächsten Termin für Gottes Wolkentaxi schon wieder fest, mit dem Versprechen dass dann Weltuntergang und Himmelfahrt aber bestimmt stattfinden werden. Wer hat hier eigentlich den Alu-Helm auf dem Kopf?

 Russland, Russland, so lautet das Mantra des ARD-Faktenfinders:
"Anonym hetzen via Russland",
nennt Patrick Gensing sein erstaunliches Werk vom 15. November. Schöner kann man seinen Hass wohl kaum predigen. Diese Überschrift hat alles was der Russophobe braucht. Einen Artikel hätte Gensing sich eigentlich sparen können. Seine Bossse werden begeistert sein: Vier Worte nur und alles drin, was es braucht. Dabei verwendet Gensing sehr geschickt ein Wortspiel. In dem Artikel geht es vordergründig um die, in der Tat rechte Hetzseite "Anonymusnews". So gesehen kein Verstoß gegen das journalistische Prinzip, wonach die Überschrift, den Inhalt des Artikels widerspiegeln soll.

 Allerdings verbindet Gensing die Worte "Anonym hetzen" mit dem Hinweis "via Russland", das man mit "über", also "mittels Russland" verstehen kann, aber auch als mit "tätiger Hilfe Russlands", oder mit "Unterstützung Russlands". Gensing begründet seine wilden Anschuldigungen damit, dass die Seite "Anonymusnews" unter der Domain ".ru" erscheint. Der unausgesprochene Vorwurf: Russland unterstützt aktiv rechte deutsche Hetzseiten.

 Was Gensing allerdings geschickt unter den Tisch fallen lässt ist, dass die Betreiber von "Anonymusnews" jahrelanng und völlig ungehindert ihren rechten Müll auf Facebook verbreiten konnten. Gensing schreibt lediglich:
"Hervorgegangen ist die Internet-Seite aus dem Facebook-Projekt "Anonymous Kollektiv Deutschland", das enorme Reichweiten erzielen konnte: Zwei Millionen Nutzer folgten der Facebook-Seite; viele davon wohl, weil sie nicht erkannt hatten, dass es keine "echte" Anonymous-Seite war."
Kein Wort davon, dass der Inbegriff des Internet 2.0, Facebook, jahrelang geschehen ließ, übrigens ohne dass die westliche Presse davon auch nur im Ansatz Notiz nahm, dass über seinen Account unter "Anonymus.Kollektiv" übelst gehetzt wurde. Geschickt weisst er nur auf dessen plötzliches Verschwinden bei Facebook am 21. Mai 2016 hin, indem er sofort wieder den Bezug zu Russland thematisiert:
"Wegen Hetze und Hassinhalten wurde die Facebook-Seite aber im Mai 2016 von dem Netzwerk gelöscht. Nur wenige Tage später ging die Website "Anonymous News" online - registriert in Moskau."
 Etwa zur gleichen Zeit verschwand auch "Anonymus.de" aus dem Netz und tauchte als "Anonymus.ru" wieder auf. Nun ist so ein Umzug im Netz nichts besonderes. Nicht nur rechte Hetzer, sondern auch betrügerische Geschäftsleute siedeln ihre Webseiten gern auf ausländischen Domains an, um sich der deutschen Gerichtsbarkeit zu entziehen. So ist auch der mutmassliche Betreiber von "Anonymusnews" aus Deutschland verschwunden und für die deutsche Justiz unauffindbar.

 Das weiß auch Gensing und er weiß auch, dass das kein spezifisches Problem mit Russland ist, aber er versucht es seinen Lesern als ein solches zu verkaufen:
"Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig Holstein teilte auf Anfrage des ARD-faktenfinders mit, dass Angebote über ein Impressum verfügen müssen, wenn sich der Sitz des Anbieters in Deutschland oder im EU-Ausland befindet. Doch befinde sich der Sitz des Anbieters in einem Drittstaat außerhalb der EU, etwa in Russland, finden die europäischen Regelungen keine Anwendung."
 Er hätte anstatt Russland auch "USA" oder "Fidschi Inseln" einsetzen können. Aber mit dem expliziten Hinweis auf Russland versucht er es als spezielles Problem mit Russland darzustellen. Nachdem nun noch einmal auf Russland als Hort der dunklen Seite des Internets hingewiesen wurde, kann auf die speziellen Schwierigkeiten der deutschen Justiz mit Anbietern aus dem Ausland verwiesen werden:
"Grundsätzlich bestehe die theoretische Möglichkeit, im Wege der Amtshilfe die Offenlegung der Daten des Betreibers der Internetseite einzufordern, teilte die Medienanstalt mit. Ein derartiges Ersuchen setze jedoch mindestens voraus, dass ein tatsächlicher Sitz des Anbieters in Deutschland belegt werden könne. Das dürfte im Fall von 'Anonymous News' wohl quasi unmöglich sein."
Letztendlich bleibt der "Schwarze Peter" bei Russland und das ist wohl auch der einzige Sinn dieses Artikels: Die Verbindung Russlands zu rechten deutschen Schmuddelseiten als Beweis für das Unbeweisbare, die Einmischung des Kreml in die deutsche Innenpolitik.

Wer übrigens nicht an Hetze gegen Russland, sondern an Fakten über "Anonymusnews" interessiert ist, dem sei der Artikel aus der "Zeit" von Richard Diesig vom 6. Juni 2016 empfohlen:
"Hetze unterm Anonymous-Deckmantel".
 Das der "ARD-faktenfinder" ein jounalistisches U-Boot ist, das zudem noch unter falscher Flagge fährt, dürfte bereits zur Genüge nachgewiesen sein. Ein besonderes Anliegen scheint den Machern zu sein, ihre Einmaligkeit und Unverzichtbarkeit nachzuweisen. Immer stärker wird die Neigung der Medienkonsumenten, sich auch abseits der großen Namen und gewichtigen Adressen im Medienrummel zu informieren. Je größer die Neigung der Menschen ist, sich nicht mehr von den Medien bevormunden und manipulieren zu lassen, um so mehr wächst scheinbar die Neigung der Medien ihren Lesern oder Zuschauern zu sagen was richtig und was falsch ist, was sie lesen, sehen und hören sollten und was nicht.

 Ich bin durchaus der Meinung, dass öffentlich-rechtliche Medienanstalten wichtig sind für eine gute, von wirtschaftlichen Interessen unabhängige Berichterstattung. Allerdings sind die jetzige Form und vor allen Dingen die Macher in ihrem Unfehlbarkeitswahn und ihrem Überlegenheitsdünkel eher hinderlich für eine ausgewogene, der Wirklichkeit so nah wie möglich kommende Berichterstattung. Für die Zukunft ist es wichtig, dass die absolut herrschenden und wie Ludwig der 14. sich nur Gott verantwortlich fühlenden Großkopfeten aus Fernsehen und Printmedien ein Korrektiv zur Seite gestellt bekommen.

 Aber genau das versucht das journalistische Establishment zu verhindern - unter anderem auch mit der Seite "faktenfinder".

 So schiesst die ARD am 1. November in Person von Silvia Stöber aus allen Kanonenrohren auf den kleinen Spatzen "Swiss Propaganda Research".
"Desinformation in der Schweiz - Propaganda statt seriöser Forschung"
lautet gleich mal die als Überschrift getarnte erste Salve. Die Internetseite charakterisiert sich selbst so:
"Swiss Propaganda Research ist ein Forschungs- und Infor­ma­tions­projekt zu geo­po­li­tischer Pro­pa­ganda in Schweizer Medien.Sämtliche Studien und Bei­träge wurden von einer po­li­tisch und pu­bli­zis­tisch un­ab­hän­gigen For­schungs­gruppe ohne Beauf­tra­gung oder Fremd­finan­zierung er­­stellt.Das Forschungsprojekt wurde 2016 lanciert und zählt inzwischen zu den bekanntesten medien­kri­tischen Publi­ka­tionen der Schweiz."
Stöber läßt bereits gleich im ersten Satz die Katze aus dem Sack:
"Eine Schweizer "Forschungsgruppe" wirft in Untersuchungen großen Medien Propaganda und Zensur vor."
Man fühlt sich sichtlich getroffen und tritt einmal gleich mit einem festen Tritt gegen das Schienbein nach, indem man zum alten Mittel der Springerpresse greift, und das Wort Forschungsgruppe in Anführungszeichen setzt, so wie dereinst Springer die DDR, also als im Grunde in dieser Form nicht existent.

 Im zweiten Satz der Einleitung arbeitet man dann die eigene Kompetenz sehr nachdrückliche heraus, indem man der Konkurrenz Substanzlosigkeit vorwirft:
"Medienwissenschaftler meinen, die Ergebnisse seien wenig substanziell."
Wissenschaft macht sich immer gut, betont eine gewisse Unangreifbarkeit. Ich möchte mir hier verkneifen darauf hinzuweisen, was die Wissenschaft schon alles bewiesen hat in den letzten hundert Jahren und wieviele Millionen Opfer diese Beweise dann gekostet haben. Man sollte auch solche Beweise nicht umhinterfragt lassen.

Im dritten Satz lässt Silvia Stöber dann etwas Publikumsbeschimpfung folgen:
"Dennoch finden die Vorwürfe Verbreitung - vor allem in Deutschland."
Nun haben wir alle Zutaten zusammen: Eine böse, Propaganda betreibende Internetseite, das klare Wort der reinen Wissenschaft und die dämlichen Konsumenten, die auf jeden Sch... hereinfallen und die nun im folgenden von Silvia Stöber aufgeklärt und wieder auf den rechten Pfad der Mainstreamberichterstattung zurückgeführt werden sollen. Dazu scheint, zunächst einmal, ein, in der Tat faktenreicher Bericht  und das Format eines "faktenfinders" bestens geeignet.

 Nur - wenn es dem Bericht an einem gänzlich mangelt, dann sind es die so sehnlichst herbeigewünschten Fakten. Wobei das nicht ganz stimmt. Der erste Satz des eigentlichen Artikels beginnt mit einem extrem hartem Faktum:
"Die Website nennt sich "Swiss Propaganda Research" (SPR);"
Aber ab jetzt nur noch Vermutungen, Bewertungen und unbewiesene Behauptungen:
"Layout und Formulierungen wirken seriös, die Vorwürfe gegen Medien in der Schweiz und Deutschland gewichtig: Von "einseitiger" Berichterstattung bei geopolitischen Konflikten ist die Rede, von einer "Zensurschraube".Thematisiert werden bekannte Vorwürfe von Propaganda zugunsten von USA und NATO, einem transatlantischen Netzwerk, bis hin zur angeblichen Unterdrückung der Wahrheit über die Anschläge vom 11. September 2001."
Merkwürdigerweise sucht sich Stöber einen Beitrag heraus, der nunmehr über ein Jahr alt ist, um ihre These von der Unseriosität der Seite "Swiss Propaganda Research" zu beweisen:
"Als Beweis sollen Untersuchungen einer Forschungsgruppe dienen, zum Beispiel zur Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Schweizer Rundfunks. Die Resultate seien 'alarmierend', man habe 'Propaganda- und Manipulationstechniken auf redaktioneller, sprachlicher und audiovisueller Ebene festgestellt', heißt es. Als vermeintlicher Beleg dient die Berichterstattung vom 20. September 2016 über einen Angriff auf einen Hilfskonvoi bei Aleppo."
Die erste Frage die sich stellt, wenn die Webseite so unseriös und voller Propaganda ist, warum kann oder will Stöber kein aktuelleres Beispiel nennen?

Die zweite Frage ist, wenn der Zeuge der Anklage, der Medienwissnschaftler Vinzenz Wyss, Journalismus-Professor in Zürich und Winterthur, gleich im nächsten Satz den Beweis der Umwissenschaftlichkeit der Forschungsgruppe mit dem Verweis führt:
"Methodisch würden die "Swiss Propaganda Research"-Studien aber der komplexen Fragestellung nicht gerecht, wenn sich die Analyse wie im Fall des SRF nur auf einen Tag und einen Fall beziehe",
warum das nicht auch für den Artikel von Silvia Stöber gilt? Auch Stöber bezieht sich einzig und allein auf einen Artikel der "Swiss Propaganda Research" (SPR), der noch dazu über ein Jahr alt ist. Die Vermutung liegt nahe, dass die unterschiedliche Wertung ein und desselben Faktums nur den zunehmend unter Allmachtsphantasien leidenden Machern von ARD-Aktuell zuzuschreiben ist.

 Aber Stöber gibt sich nicht mit der Aussage nur eines Wissenschaftlers zufrieden. So kommt auch noch Stephan Russ-Mohl, Professor für Journalismus und Medienmanagement an der Università della Svizzera italiana in Lugano zu Wort. Dieser äussert sich in einer bestechenden wissenschaftlichen Analyse:
"'Ich halte diese Studien ihrerseits für Propaganda, nicht für seriöse Forschung über Propaganda.' Es sei unseriös, wenn angebliche 'Wissenschaftler' anonym bleiben wollten. 'Das geht gar nicht, jedenfalls nicht in einem Land wie der Schweiz', sagt er und ergänzt: 'Ich habe Zweifel, ob es sich um Forscher handelt.'"
Dass der Herr Professor sich so eindeutig äussert, mag vielleicht daran liegen, dass er vor just einem Monat und wenigen Tagen ein Buch veröffentlicht hat. Am 12 Oktober erschien:
"Die informierte Gesellschaft und ihre Feinde: Warum die Digitalisierung unsere Demokratie gefährdet".
Interessant, dass Russ-Mohl nicht die Demokratie allgemein gefährdet sieht, sondern wohl nur einen bestimmten Teilbereich, eine Besonderheit, nämlich eine Demokratie die er einer Gruppe zuordnet, der er sich selbst zugehörig fühlt. Genauso merk- und denkwürdig wie das Demokratieverständnis, ist scheinbar auch die Arbeitsweise des Herrn Professor. Statt eigener Recherche beruft er sich lieber auf eine Praktikantin der "Sonntagszeitung":
"Was Fake News-Sites anlangt, hat Fiona Endres, eine Volontärin der 'Sonntagszeitung', kürzlich einen Überblick geliefert und auf Websites wie 'Alles Schall und Rauch' und 'Uncut-news.ch' verwiesen. Sie unterscheiden sich in ihrer Machart nicht allzu sehr von dem, was anderswo im Netz an Fakes und Verschwörungstheorien geboten wird....Es gibt ein weiteres mysteriöses Webangebot, dessen Betreiber vorgeben, Mitglieder einer -Porschergruppe- zu sein, die anonym bleiben möchte, um »persönliche Diffamierungen und berufliche Sanktionen« zu vermeiden. Swiss Propaganda Research behauptet von sich 'ein Forschungs- und Informationsprojekt zu geopolitischer Propaganda in Schweizer Medien' zu sein, dessen Studien und Beiträge 'von einer politisch und publizistisch unabhängigen, wissenschaftlichen Forschungsgruppe ohne Beauftragung oder Fremdfinanzierung erstellt' würden."
Auch in die Seriosität und Wissenschaftlichkeit seiner Arbeit gewährt uns der Herr Professor einen intimen Einblick:
"Lesenswert ist sodann ein Psychogramm, das aus der Anonymität heraus angeblich die Tochter eines besonders erfolgreichen Schweizer Szene-Bloggers erstellt hat. Es geht um den Mann, der sich hinter dem Pseudonym »Freeman« verbirgt und der die oben genannte Website Alles Schall und Rauch betreibt, und es ist ein Stück, das dessen verquere Persönlichkeit feinsinnig und in klaren Konturen zeichnet (ANONYMOUS 2016). Ob das Porträt -echt- ist, lässt sich so ohne Weiteres leider weder wissenschaftlich noch journalistisch überprüfen. Wäre es frei erfunden, so wäre es zumindest genial erdacht - ähnlich eben, wie sich das auch über Janet Cookes Jirnmygate-Story oder über Tom Kummers Borderline-Journalismus sagen lässt"
 Wenn nicht wahr, so doch zumindest "genial erdacht". Mir scheints der Herr Professor ist ein wahrer Kenner von Fake-News. Für die Praktikantin Fiona Endres hat sich ihr Einsatz für einen "faktenbasierten Journalismus" inzwischen ausgezahlt. Sie ist seit April Redakteurin bei der Sendung "Rundschau" des Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).

 Man fragt sich: Warum der ganze Aufwand und die künstliche Aufregung. Üblicherweise sind uns die Eidgenossen und ihre "verschrobenen Ansichten" herzlich egal. Es sei denn sie laufen aus der Spur. So im März 2009 als die Schweiz auf einer schwarzen Liste auftauchte, die sie als Steuerparadies brandmarkte. Der damalige deutsche Finanzminister sprach damals die ebenso bedenklichen wie für die Schweiz bedrohlichen Worte:
"Dass eine solche Liste erarbeitet werden könnte, ist umgangssprachlich formuliert, die siebte Kavallerie im Fort Yuma, die man auch ausreiten lassen kann. Aber die muss nicht unbedingt ausreiten. Die Indianer müssen nur wissen, dass es sie gibt."
 Warum also befasst sich die große ARD mit einer kleinen Internetseite in der noch viel kleineren Schweiz? Es sind wieder einmal die sich aufrührerisch gebärdenden Schweizer.

 Haben doch ein paar Junglibertäre in ihren von Alkohol und Tabakqualm vernebelten Gehirnen den Plan ausgeheckt, eine Volksbefragung zu initiieren bei der es um eine radikale Kürzung der Gebühren für die SRF geht. Zunächst von aller Welt verlacht, entwickelt sich die Initiative immer mehr zu einer realistischen Gefahr für die zukünftige Finanzierung des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk und Fernsehens in der Schweiz. Im März sollen die Schweizer darüber befinden, ob sie auch weiterhin Rundfunkgebühren in der jetzigen Höhe bezahlen wollen oder nicht. Vor allem Konservative und Libertäre sind aus überwiegnd ideologischen Gründen für die weitgehende Abschaffung des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks.

Es spielen aber auch für die Schweizer Medienlandschaft spezifische und dem Eigennutz geschuldete Umstände eine entscheidende Rolle, die man nicht 1:1 auf Deutschland übertragen kann. Der oben bereits erwähnte Russ-Mohl:
"SVP-Politiker Christoph Blocher sei inzwischen einer der mächtigsten Medienunternehmer des Landes, flankiert von Markus Somm, Chefredakteur der 'Basler Zeitung' und Roger Köppel, Chefredakteur und Verleger des Wochenmagazins 'Die Weltwoche'"
 Trotzdem scheint man bei der ARD wohl die Gefahr zu sehen, dass aus der Initialzündung in der Schweiz ein europaweiter Flächenbrand entstehen könnte. Und so beugt man seitens der ARD schon einmal vor, indem man seine eigene Stellung stärkt. Da macht es sich besonders gut, sich als unverrückbares Bollwerk für die Mächtigen und Einflussreichen zu etablieren, indem man die Gefahr durch nicht kontrollierbare Medienakteure aus dem Internet an die Wand malt.

 So klingt es denn auch sehr nach dem berühmten Pfeifen im dunklen Keller wenn Stöber das Schweizer Jahrbuch "Qualität der Medien“ zitiert und schreibt:
"Die klassischen Medien würden stark genutzt, und zwar in den politischen Lagern von links bis rechts. Es gebe nur eine geringe Polarisierung und kaum Echokammern"
um dann noch einmal die Vorzüge der öffentlich-rechtlichen Medien herauszustreichen:
"Zwar habe Kritik an den Medien stark zugenommen. Aber die Reichweiten alternativer Medienangebote, die teilweise Verschwörungstheorien verbreiteten, blieben gering: "Diese fristen derzeit in der Schweiz noch ein Randdasein."
 Auch der gute Russ-Mohl muss noch einmal herhalten:
"Wir stehen an der Kippe von der Aufmerksamkeits- zur Desinformationsökonomie: Je mehr Recherchekapazität im Journalismus schwindet, desto attraktiver wird es für Autokraten, Propagandisten und auch für Geschäftemacher, im Netz Lügen und Unfug zu verbreiten - auch mit 'wissenschaftlichem Anstrich'."
Auf dem eigenen Mist von Silvia Stöber ist dann das verquere Fazit, das sie ihren Lesern quasi als Lehrformel mit auf den Weg gibt:
"Je weniger Qualitätsmedien, desto mehr Propaganda"
 Der ARD-faktenfinder, eine Plattform mehr, die unter irreführendem Namen durch die deutsche Medienlandschaft irrlichtert. Fakten sucht man vergebens. Dafür findet man sehr, sehr viel Propaganda und über allem schwebt der erhobene Zeigefinger, und der Versuch den Menschen die für das 21. Jahrhundert recht antiquiert wirkende alte Rollenverteilung noch einmal ins Gehirn zu pflanzen:
 Hier oben wir Edelfedern, die euch da unten, den Konsumenten, die Welt erklären, so wie wir sie haben wollen.

Alle Abbildungen Screenshots ARD

3 Kommentare:

  1. Ja wir sind mittendrin im "Orwellschen Neusprech" der zuständigen "Ministerien für Wahrheit" und knapp 30 Jahre nach der Wende hat man tatsächlich erschaffen was seinerzeit schon mit erhobenem Zeigefinger angemahnt wurde :
    Eine Generation irgendwie ahnungsloser, "neo (pseudo-/PC)liberal" gebürsteter Trittbrettfahrer, Liebediener, Schleimscheißer im Mahlstrom des (Des-) Informations-Overkills, der mittlerweile so etwas wie die babylonische Sprachverwirrung geschaffen hat (der Turm dazu steht ja schon in Brüssel)und daß,obwohl obwohl eigentlich alle hier Betroffenen Deutsch sprechen sollten.
    Mit der Nase am Smartfon klebend und mit dem verwurmten Hintern übers Facebook rutschend.

    Danke für die treffende Analyse.

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  2. Der Tiefgang der Silvia Stöber
    Mit der Personalie Silvia Stöber hat sich Paul Schreyer auf seinem Blog befasst. Unter dem Artikel "Jetzt bewiesen: ARD-Faktenfinder sind vollkommen unabhängig!" hat Paul Schreyer die *Faktenfindung* vom ARD seziert.

    Inhaltlich wurde (wie bereits in diesem Blogpost angegeben) keine inhaltliche Auseinander- setzung mit SwissPropagandaResearch vorgenommen. Stattdessen hat die Stöber sich über die äußerliche Form echauffiert - was schon sehr viel aussagt über die "Qualität" vom Fakten-
    finder.

    In Bezugnahme auf die Stöber führte Paul Schreyer folgendes aus:
    "Silvia Stöber ist als freie Journalistin auf den post-sowjetischen Raum und insbesondere den Südkaukasus spezialisiert, aus dem sie seit 2007 regelmäßig berichtet. Sie arbeitet für die Neue Zürcher Zeitung, den Tagesspiegel, tagesschau.de und andere Publikationen. Für ihre Arbeit erhielt sie Stipendien der Bosch-Stiftung, des Marion-Gräfin-Dönhoff-Programms sowie der Internationalen Journalisten-Programme (IJP)

    Dazu folgende Ausführungen:
    "Okay, das klingt jetzt nicht so schlimm. Ein bisschen Geld von Bosch und Gräfin Dönhoff, dann noch ein internationales Journalisten-Programm – das ist ja sicher alles ganz seriös und wohl kaum mit politischen Lobbys verbunden.

    Naja … also – irgendwie doch. Die Bosch-Stiftung will nach eigener Aussage die transatlantische Verbindung stärken. Das Programm von Gräfin Dönhoff wiederum benennt als Partnermedien in Russland ausschließlich Kreml-kritische Medien – Nowaja Gazeta, Echo Moskvy, Dozhd TV. Und die „Internationalen Journalisten-Programme“ (IJP) werden unter anderem von Springer, Allianz, Deutscher Bank, Goldman Sachs, Auswärtigem Amt und britischem Außenministerium finanziert."

    Und zum krönenden Abschluß:
    "Uups! Und von denen wurde die Faktenfinderin also in ihrer Karriere schon finanziell unterstützt? Und warnt nun vor Alternativmedien, die solchen transatlantischen Sumpf in den Fokus nehmen? Auch auf Konferenzen, die vom Atlantic Council, dem German Marshall Fund of the United States und der Konrad Adenauer Stiftung unterstützt werden, tritt Stöber auf – nicht als Berichterstatterin, sondern als Teilnehmerin, an der Seite von Ministern und NATO-Generälen"

    Noch Fragen zur
    -Personalie Silvia Stöber?
    -Glaubwürdigkeit vom ARD Faktenfinder (bei der Beschäftigung solchen Personals)?


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    1. Der ARD-FAKTENFINDER fischt in der braunen Goebbel´schen Ursuppe

      Propaganda, Hetze und Manipulation: das waren in der dt. Geschichte die Stilmittel, welche von Goebbels im Dritten Reich angewendet wurden.

      Propaganda, Hetze und Manipulation: das sind in der aktuellen Zeit die Stilmittel, welche vom ARD "Demokratiesender" angewendet werden.

      Das unbestrittene Feindbild ist Russland. Es herrscht in den Reihen von Politik (Aus- nahme ist die Linkspartei) und der "Qualitätsmedien", hier gerade die ARD eine unglaub- liche Geschlossenheit. Die "Qualitätsmedien" fungieren nicht als vierte Gewalt als Kon- trollorgang für die Politik, sondern vielmehr als Lautsprecher und unterstützendes Propagandaorgan.

      Die ARD bietet als Hetz- und Manipulationsinstrument den "FAKTENFINDER" - und läßt sich seine Kriegstreiberei von Zwangsgebühren der Bevölkerung bezahlen (auch wenn diese zum großen Teil die Glaubwürdigkeit der "Qualitätsmedien" in Frage stellen.

      Ein Beispiel zur ARD-Propagandaschau - gleicht schon mehr der "Deutschen Wochenschau" aus der Zeit 1940 bis 1945 (Wahrheit und Fakten sind ausgeschaltet):
      ARD FAKTENFINDER vom 14.11.2017: " Katalonien-Krise - Spanien spricht von russischer Kampagne"

      Jetzt kommen die FAKTEN: "Spanien hat vor einer mutmaßlichen Desinformationskampagne in Katalonien gewarnt. Ausgangspunkt sei russisches Territorium, erklärte die spanische Verteidigungsministerin. Beweise legte die Regierung in Madrid bislang allerdings nicht vor."

      Welch eine Einleitung, ein Stoff aus dem Propaganda ist: eine Beschuldigung, aber keine Beweise. So geht "Demokratiefernsehen"

      Weiter im FAKTENFINDER Text: " Spanien hat nach eigener Darstellung Belege für eine versuchte Einflussnahme russischer Gruppen auf das Katalonien-Referendum. "Wir wissen heute, dass viel davon von russischem Territorium ausging", sagte Verteidigungsministerin Maria Dolores de Cospedal auf einem EU-Ministertreffen in Brüssel. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP sagte die Ministerin, es lasse sich noch nicht genau bestimmen, wer die Quelle sei und ob die russische Regierung beteiligt sei."
      Man hat also Belege? Man hat keine Beweise? Aber noch nicht einmal die Belege sind zu beweisen, u.a. daran erkennbar, daß keine weitere Ausführungen folgen.
      Und weiter im FAKTENFINDER: "Spanien hat bislang allerdings noch keine Beweise für die Behauptungen vorgelegt. Auf die Frage nach Belegen sagte Außenminister Alfonso Dastis nach Reuters-Angaben: "Ja, wir haben Beweise." In sozialen Netzwerken seien gefälschte Nutzerkonten entdeckt worden, die zur Hälfte nach Russland und zu 30 Prozent nach Venezuela zurückverfolgt worden seien. Cospedal sprach ihrerseits von Belegen, dass staatliche und private russische Gruppen über Internet-Plattformen wie Twitter und Facebook die Separatisten gefördert hätten."
      Diese angeblich vorhandenen Beweise wurden bis heute nicht veröffentlicht. Und wenn die angegebenen Twitter und Facebook hier als Hauch eines Beweises geiteln sollen - dann gute Nacht, mehr Offenbarungseid kann die spanische Regierung nicht leisten.
      Und dann steigert sich der FAKTENFINDER: "Dastis verwies nach AP-Angaben zudem auf ein Treffen einer führenden Persönlichkeit der Unabhängigkeitsbewegung mit WikiLeaks-Gründer Julian Assange. Es gebe Hinweise, dass Assange und andere versuchten, sich in der Katalonien-Krise "einzumischen und zu manipulieren".
      Jetzt wird Assange miteingebunden und es gibt "Hinweise" Stilistisch schön gestaffelt vom FAKTENFINDER, mit der stärksten Behauptung (Beweise)wird angefangen, dann geht es weiter runter (Belege) und zu guter Letzt kommt der Tiefpunkt (Hinweise).

      Gibt es im FAKTENFINDER irgendwelche FAKTEN (außer den Beschuldigungen der spanischen Regierung)? Nein

      Gibt es im FAKTENFINDER Manipulation und Hetze: Ja, massiv gegen Russland.

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